16.12.2024

Veränderungsfähigkeit trainieren

Veränderungsfähigkeit

Veränderungsfähigkeit trainieren

erschienen in: Quantum 2024

»Die Zukunft bleibt unvorhersehbar,
doch sie ist nicht außerhalb
unserer Kontrolle.«

Erinnern Sie sich an die COVID-Pandemie und den ersten Lockdown: Einige Unternehmen konnten sich schneller und geschickter organisieren als andere. Oder denken Sie an den Markt der Industrieautomation, in dem das Start-up Samsara die etablierten Wettbewerber herausforderte: Samsara agierte flexibel, während die traditionellen Player in ihren Strukturen gefangen blieben.

Diese Beispiele zeigen: Mit dem Unvorhersehbaren umzugehen, wird immer wichtiger. Wer sich nicht rasch anpasst und neue Realitäten gestaltet, riskiert, den Anschluss zu verlieren. Veränderungsfähigkeit ist der Schlüssel, der über Erfolg oder Misserfolg entscheidet. Sie ist ein Trend, der bleibt.

Worin liegen die Herausforderungen?

Früher vergingen Jahrhunderte zwischen bahnbrechenden Erfindungen. Heute jedoch fordern neben der Gleichzeitigkeit die Vielschichtigkeit von Ereignissen – technologischer Fortschritt, gesellschaftliche Umbrüche oder plötzliche Krisen – Unternehmen auf neue Weise heraus.

Die COVID-Pandemie beispielsweise ist keine Episode, die mit Homeoffice und Videokonferenzen überwunden ist. Sie erfordert – teils noch heute – Anpassungen an:

  • Lieferketten,
  • Geschäftsmodelle,
  • Führung,
  • Selbstorganisation.

Veränderung ist kein linearer Prozess von A nach B – sie ist ein dauerhafter Zustand. Oder wie es Alexander Vogl, Geschäftsführer von Management Partner (MP), ausdrückt: „Expect the unexpected. Always!“

Worin besteht Veränderungsfähigkeit?

Veränderungsfähigkeit bedeutet mehr, als nur auf Veränderungen zu reagieren – sie begegnet ihnen mit Kreativität.

MP definiert Veränderungsfähigkeit als Kompetenz, schnell, robust und kreativ zu agieren:

  • Schnell: Proaktiv Chancen und Risiken erkennen und rasch reagieren.
  • Robust: Rückschläge aushalten, unbekannte Aufgaben annehmen, Fokus bewahren.
  • Kreativ: Antizipieren, das Unvorstellbare denken, innovative Lösungen entwickeln, gestalten wollen.
CommitMap® im Einsatz bei einer Führungskonferenz

Wie stärkt man Veränderungsfähigkeit?

Veränderungsfähigkeit lässt sich nicht nach einem allgemeingültigen Rezept herstellen. Jedes Unternehmen muss vor dem Hintergrund seiner Kultur einen eigenen Weg entwickeln. Dennoch gibt es hilfreiche Prinzipien, auf die Management Partner zurückgreift:

1. Longterm Invest

„Veränderungsfähigkeit entsteht nicht auf der Kurzstrecke“, so Alexander Vogl. Sie ist ein Muskel, der kontinuierlich trainiert werden will. Es braucht Geduld, um die gesamte Organisation in einen neuen Umgang mit Veränderung zu führen.

2. Markt, Markt und nochmals Markt

Die Sicht auf Kunden und Wettbewerb ist die gemeinsame Basis, auf der Stakeholder Entscheidungen treffen. Daraus lassen sich unternehmerische Fragen ableiten und priorisieren. Die Art, wie Antworten auf diese Fragen entwickelt werden, stärkt Veränderungsfähigkeit.

3. Den stabilen Anker kennen

Im polynesischen Kulturkreis sieht man die Vergangenheit als Verbindung zu seinen Wurzeln und Stärken klar vor sich, während die Zukunft hinter einem verborgen liegt. Ebenso wichtig ist es für Unternehmen, ihre Stabilisatoren zu kennen und die eigene Identität zu schärfen. Wenn klar ist, was sich nicht ändert, wird es leichter, etwas zu verändern.

4. Mit den Menschen an den Start gehen

Veränderungsfähigkeit beginnt gemeinsam mit den Menschen: Lernen, Führen sowie Mindset und Verhalten stehen im Fokus. Häufig werden verborgene Spannungsfelder sichtbar. „Diese zu benennen, bringt erste Erleichterung und Klarheit“, so Alexander Vogl.

5. Balancieren gegenläufiger Tendenzen

Mit Spannungsfeldern umzugehen bedeutet, offen für ein Sowohl-als-auch zu sein. Es geht darum, zwischen Verwandeln und Bewahren, Risiko und Sicherheit zu oszillieren (Gergs/Lakeit/Linke 2018). Daraus entstehen oft neue Lösungen. Typische Spannungsfelder bestehen zwischen:

  • „Bewährtem“ vs. „Neuem“,
  • festen Entscheidungsstrukturen vs. Selbstverantwortung.

6. Alles im Blick halten

Veränderungsfähigkeit braucht den ganzheitlichen Blick: auf Strukturen, Prozesse, Kultur und Kompetenzen. Sie hinterfragt bestehende Erfolgsmuster.

  • Wo findet sie statt?
  • Nur auf individuelle Kompetenzen zu setzen, ist zu kurz gegriffen.

Es braucht Entwicklung im Kontext von Teams sowie auf der Ebene der gesamten Organisation, etwa bei Werten und Glaubenssätzen.

Die Rolle von Führung

Führung spielt eine zentrale Rolle bei der Stärkung von Veränderungsfähigkeit. Führungskräfte brauchen:

  • Einen gemeinsamen Fokus,
  • Commitment,
  • Perspektivenwechsel,
  • Klarheit über ihren individuellen Beitrag.

Management Partner hat mit der „CommitMap® – Veränderungsfähigkeit stärken“ ein interaktives Tool entwickelt, das Führungskräfte in kurzer Zeit (3–4 Stunden im Führungskräftemeeting oder dezentralen Online-Setting) auf diesen Stand bringt und für Aufbruchstimmung sorgt.

„Ich hätte nie gedacht, dass wir in so kurzer Zeit so viel erreichen“, so der Geschäftsführer eines Klienten.

Use Cases: Die Wirkung von Veränderungsfähigkeit

Management Partner arbeitet mit einer Reihe von Unternehmen, die ihre Veränderungsfähigkeit gezielt gestärkt haben:

  • Pharmaunternehmen:
    Ein mittelständisches, internationales Unternehmen der Pharmabranche ist heute schneller, flexibler und robuster als vor einigen Jahren. Es verfügt über einen strategischen, handlungsleitenden Rahmen mit breiter internationaler Trägerschaft. Jede Intervention in den Bereichen Strategie, Führung, Struktur, Kultur und Kommunikation war ein Schritt zu mehr Wendigkeit und Widerstandskraft.
  • Elektrogroßhandel:
    Ein mittelständisches Elektrogroßhandelsunternehmen konnte seinen Umsatz und Profit erheblich steigern. Dies gelang durch einen einzigartigen Bottom-up-Strategieprozess, bei dem die Identität und Stärken als stabiler Anker sowie ein gemeinsames Führungsverständnis herausgearbeitet wurden. Heute zeigt sich ein hohes Maß an Selbstwirksamkeitsüberzeugung.
  • IT-Bereich eines Energieversorgers:
    Der IT-Bereich eines Energieversorgers (Konzern) hat sich vom internen Dienstleister zum kreativen Innovationstreiber entwickelt. Digitale Geschäftschancen wurden erkannt, und ein Zuwachs an Eigenverantwortung konnte erreicht werden.

Fazit:
Der Druck, als Organisation veränderungsfähiger zu werden, steigt. Veränderungsfähigkeit ist trainierbar und entscheidend für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen. Die Zukunft ist unvorhersehbar, aber sie ist gestaltbar.

Frage an Herrn Alexander Vogl:

Was beobachten Sie bei Unternehmen, die ihre Veränderungsfähigkeit stärken?

A.V.:
Wir beobachten zweierlei:

  • Zum ersten:
    „Veränderungsfähigkeit entsteht nicht im luftleeren Raum. Wir müssen gemeinsam mit unseren Klienten so manche harte Nuss knacken: Komplexe fachliche, strategische oder technologische Fragen beantworten oder Restrukturierungen angehen. Währenddessen arbeiten wir mit ausgewählten Maßnahmen am übergeordneten Ziel: Stück für Stück veränderungsfähiger zu werden. Diese Entwicklung ist messbar.“
  • Der zweite Punkt:
    „Ähnlich wie beim physischen Training fällt es einer Organisation mit der Zeit leichter, veränderungsfähig zu agieren. Veränderungsfähigkeit wächst exponentiell. Bei Unternehmen, die bereits ein Stück des Weges gegangen sind, stellt sich eine Gelassenheit ein, die in die ganze Organisation strahlt. Sie basiert auf dem Wissen, sich auch in schwierigen Zeiten seinen Weg zu bahnen.“

Sie wünschen mehr Information zum Thema? Sprechen Sie uns einfach an: Alexander Vogl (a.vogl@management-partner.com). Wir freuen uns!

Management Partner ist die richtige Beratung für alle, die sich anspruchsvolle Ziele setzen. Dabei entdecken wir Chancen, die versteckt geblieben sind, und Lösungen, die vorher nicht vorstellbar waren. Gemeinsam mit Ihnen gelingt es uns, Ihr Unternehmen spürbar – und messbar – zum Besseren zu verändern. Wir helfen, Ihre Veränderungsfähigkeit zu entwickeln — und zu behalten. Auch wenn unser Auftrag irgendwann endet — Ihre Veränderungsfähigkeit bleibt.


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