17.9.2024

Veränderungsfähigkeit von Unternehmen oder die Sache mit dem gordischen Knoten

Veränderungsfähigkeit

Veränderungsfähigkeit von Unternehmen oder die Sache mit dem gordischen Knoten

von Dr. Axel Weller


„Schon wieder wird eine neue Sau durchs Dorf getrieben.“, „Nicht noch ein Change-Projekt.“, „Wir können uns nicht teilen, unser Tag hat auch nur 24 Stunden.“: Das sind Aussagen, auf die einige der von MP befragten Unternehmenslenker trafen, sobald sie die Veränderungsfähigkeit des eigenen Unternehmens auf die Agenda setzten.  

„Mein Unternehmen muss insgesamt die Fähigkeit verbessern, mit Veränderungen umzugehen,“ so einer der Befragten, “und zwar permanent.“ Trifft diese Überzeugung auf schlechte Erfahrungen, Befindlichkeiten und widersprüchliche Interessen, dann stellt sich ein Gefühl des „Auf-der-Stelle-Tretens“ ein. Die Sorge der Befragten: „Lässt sich dieser gordische Knoten lösen?“

Um es vorwegzunehmen: Es kann gelingen. Zwei Prinzipien sind besonders wichtig, um Unternehmen dabei zu unterstützen, ihre Veränderungsfähigkeit zu stärken. Sie sind per se nicht neu. Allerdings entfalten sie in ihrer konsequenten Anwendung eine enorme Wirkung.  

Sich auf den Markt (rück-)besinnen

Wenn nicht klar ist, wozu ein Unternehmen veränderungsfähiger werden muss und die Folgen nicht unmittelbar zu spüren sind, wie sollen sich Führungskräfte und Mitarbeitende dann für die Idee begeistern? Es ist daher wichtig, eine gemeinsame Sicht auf das "wozu" zu entwickeln.  

Dieses „wozu“ darf nicht im Verdacht stehen, ein Tarnmäntelchen für Partikularinteressen zu sein. Zudem beobachten wir immer wieder eine zu hohe Innen- und Problemorientierung: Sie verhindert das Entstehen einer kraftvollen Veränderungsbegründung.  

Das Entscheidende, um den gordischen Knoten zu lösen: Den Blick stets als erstes (wieder) nach außen auf Markt, Kunden und Wettbewerb richten. Gemeinsame Klarheit schaffen: Welchen Trends und Anforderungen muss das Unternehmen gerecht werden, welche Leistungen sind zu erbringen und welche Fähigkeiten sind dafür notwendig? Diese Klarheit bildet den Referenzpunkt, die Begründung zur Stärkung der Veränderungsfähigkeit.  

Das Bewusstsein über die Unternehmensidentität macht stark

Die Begründung für die Stärkung der Veränderungsfähigkeit ist geschaffen – so weit so gut. Aber wie werden die Dinge nun tatsächlich in die erforderliche Richtung gebracht, wo doch Vieles in Bewegung ist, unklar und wenig greifbar erscheint. Verunsicherung und der Impuls „erstmal abwarten“ dürfen nicht Überhand gewinnen.  

Dazu ist ein Perspektivwechsel erforderlich: Der Blick richtet sich nun nach innen. Auch wenn es paradox erscheint, so schafft dieser Wechsel den zweiten notwendigen Referenzpunkt zur Steigerung der Veränderungsfähigkeit von Unternehmen. Es gilt, die Unternehmensidentität als Kraftquelle zu aktivieren: Was macht uns aus, woraus schöpfen wir Sinn, was gibt uns Orientierung?

Oberflächlich betrachtet liegen die Antworten auf der Hand. Wer sich die Mühe macht, diese Fragen in der Tiefe zu beantworten und die eigene Identität für alle nachvollziehbar zu fassen, schafft einen Anker, der selbst in kritischen Phasen Sicherheit verleiht und innerhalb des Unternehmens eint.

Markt(rück)besinnung und Unternehmensidentität in Wechselwirkung bringen

Strom fließt, wenn eine Spannung anliegt.  So ähnlich ist es hier: Zwischen den beiden Referenzpunkten entsteht eine Veränderungsenergie, die auf erste ganz konkrete Anliegen gelenkt wird. Das sind z.B. Prozessautomatisierungen, Kundenreklamationen oder Produkt-Markteinführungen.  

Am konkreten Pilotfall wird erstens eine passende Lösung erarbeitet. Und zweitens explizit gelernt, was auf die Veränderungsfähigkeit einzahlt. Dabei hat es sich bewährt, zunächst die sogenannten weichen Themen in den Vordergrund zu stellen, etwa als Organisation zu lernen, eine Innovationskultur zu entwickeln, Leadership zu stärken. Und erst dann Strukturen und Prozesse sowie die Strategie und die Steuerung zu adressieren. Dieser zweite Schritt wirkt verstärkend.  

Durch die gut orchestrierte Bearbeitung unterschiedlicher Anliegen wächst die Veränderungsfähigkeit nach und nach. Ein Unternehmen wird in diesem Prozess schneller, flexibler und robuster. Und es entsteht die Gewissheit in der Mitarbeiterschaft, sich immer den eigenen Weg zu bahnen und sich neu zu erfinden. Für eine erfolgreiche Zukunft.  

 

Sie wünschen mehr Information zum Thema? Sprechen Sie uns einfach an: Dr. Axel Weller (aw@management-partner.com) und Christine Anhammer (ca@management-partner.com). Wir freuen uns!

Management Partner ist die richtige Beratung für alle, die sich anspruchsvolle Ziele setzen. Dabei entdecken wir Chancen, die versteckt geblieben sind, und Lösungen, die vorher nicht vorstellbar waren. Gemeinsam mit Ihnen gelingt es uns, Ihr Unternehmen spürbar – und messbar – zum Besseren zu verändern. Wir helfen, Ihre Veränderungsfähigkeit zu entwickeln — und zu behalten. Auch wenn unser Auftrag irgendwann endet — Ihre Veränderungsfähigkeit bleibt.

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